Misha and Alicia Feldman Park /Katamonim/South West Jerusalem
Ein Park im Südwesten von Jerusalem: Am Rande eines ehemaligen Arbeiterviertels, welches erst seit in den letzten Jahren den Ruf eines Problemviertels ablegt. Diesen Park besuchte ich während meiner Zeit in Jerusalem fast jeden zweiten Abend. Mich interessierte, wer diesen öffentlichen Ort besucht und benutzt und wie sich darin das angrenzende Viertel spiegelt.
Es ist ein Querschnitt durch das gesamte Spektrum der israelischen Gesellschaft. Mizrahi, Russ*innen, Äthiopier*innen, Gastarbeitende und Palästinenser*innen. Die einzige Gruppe die fehlt sind die Aschkenasim der Gründergeneration, die gemeinhin als die Elite des Landes betrachtet werden.
Für mich als Ausländer war es eine Gelegenheit mich durch das Medium Fotografie einem Ort nähern zu können. Zu Beginn fühlte ich mich als Fremdkörper. Durch die Regelmässigkeit meiner Besuche und der stetigen Interaktion mit den Menschen wurde ich zu einem Teil dieser informellen Gemeinschaft. Immer häufiger begegnete ich Menschen wieder, die ich zu einem früheren Zeitpunkt fotografiert hatte. So konnte ich ihnen jeweils einen Abzug ihres Porträts mitgeben. Selbst Leute, die sich nicht fotografieren lassen wollten begannen mich zu grüssen. Zu guter Letzt kam Pogaiski Yabigini auf mich zu und sagte mir er hätte mich schon länger beobachtet, ob ich nicht auch ihn fotografieren könnte.
Alle abgebildeten sind Bewohner Jerusalems. Ihre UrsprĂĽnge und Familiengeschichten erstrecken sich jedoch um die ganze Welt.